In Bukarest am Flughafen angekommen, nehmen wir den Bus 783, welcher uns ins Zentrum, zum Piața Unirii (Vereinigungsplatz) bringt. Wir haben dort am Fluss Dâmbovița unser Zimmer. Eine gute Wahl, denn hier um die Ecke beginnt die Party. Bar an Bar, Döner an Döner und zwischendrin Discos mit nicht jugendfreien Tänzern/Tänzerinnen. Doch dafür sind wir nicht hier, wir wollen die Natur und die kleinen Städte entdecken.
Am nächsten Morgen nutzen wir noch die Zeit für einen kleinen Abstecher zum zweitgrößten Gebäude der Welt, dem Haus des Volkes (Parlamentspalast). Das Gebäude ist ein Sinnbild der Maßlosigkeit der Ära Ceaușescu. Heute befindet sich hier neben dem Parlament auch ein Kongresszentrum. Eine Führung durch das Gebäude ist empfehlenswert, beeindruckend sind die Flure und Säle, welche mit rumänischem Nussholz und Marmor dekoriert sind. Neben der Sicherheitskontrolle läuft ein Röhrenfernseher mit Musikvideos, daneben stehen drei Sessel, welche man in Deutschland auf dem Sperrmüll wiederfinden würde. Diese Art der Präsentation eines Regierungsgebäudes wäre in Deutschland schwer vorstellbar.
Wir holen unser Auto von der Vermietung ab. Es ist ein Dacia, was auch sonst?! Auf den Straßen sind viele Dacias unterwegs, so fällt man gar nicht auf.
Exkurs „Auto fahren in Rumänien“
Rumänien scheint konsequent auf Kreisverkehre zu setzen. Meist sind diese zweispurig, in Bukarest aber auch oft drei- oder vierspurig. Hier ist hohe Aufmerksamkeit geboten! Allgemein befinden sich die Straßen während unserer Rundfahrt in einem hervorragenden Zustand. In jedem kleinen Ort gibt es einen Laden und eine Tankstelle. Autos halten aber auch oft spontan am Wegesrand oder parken ohne Rücksicht auf den Verkehr ganz plötzlich.
Auf dem Weg nach Braşov lohnt es, in Sinaia anzuhalten. Das dortige Schloss Peleș erinnert an Schloss Neuschwanstein. Wir fahren weiter. Braşov liegt eingebettet zwischen den Hügeln der Karpaten. Eine Seilbahn fährt auf den Hausberg, von dem man einen herrlichen Überblick über die Region hat. Das Stadtbild erinnert an mittelalterliche Städte aus Bayern. Das Wetter ist fantastisch, wir kaufen uns am nächsten Tag zum Frühstück einen Kürtőskalács, eine Art Knüppelbrot mit Zucker. Von Braşov aus fahren wir wieder eine kurze Strecke nach Süden, zum Schloss Bran. Das Schloss ähnelt jenem in Bram Stokers Roman „Dracula“ und wird daher Touristen als Draculaschloss präsentiert. Wir lösen unser Eintrittsticket und schauen uns natürlich die Räumlichkeiten an. Grundsätzlich ist das Schloss nichts Besonderes, oftmals auch in Deutschland zu erleben. Auch Vlad, das Vorbild der Romanfigur, ist wohl nie hier gewesen.
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