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Auf den Spuren von Outlander durch Schottland

Auf den Spuren von Outlander durch Schottland

In diesem Reisebericht möchte ich euch von einer unvergesslichen Reise durch die schottischen Highlands erzählen, die ich im August 2017 zusammen mit meinem Freund unternahm. Unser Roadtrip führte uns von Inverness vorbei am Loch Ness nach Glenfinnan, zur Insel Skye, über Fort William nach Glencoe und durch den Cairngorm Nationalpark zurück nach Inverness. Als große Fans der Outlander-Reihe durfte dabei natürlich der Besuch einiger Drehorte nicht fehlen!

Unsere Urlaub begann in Dresden, von wo aus wir einen günstigen Flug über Amsterdam nach Inverness erwischten. Abends am Flughafen in Inverness angekommen, nahmen wir unseren Mietwagen in Empfang (einen Smart Forfour, der sich bei Linksverkehr und engen Straßen später als sehr gute Wahl erwies) und fuhren nach Culloden zu unserer Airbnb-Gastgeberin Jo, wo wir trotz der späten Stunde herzlich in Empfang genommen wurden. Am nächsten Tag besuchten wir Culloden Battlefield, wo im Jahre 1746 der Aufstand der Jakobiten ein dramatisches Ende nahm. Die Schlacht von Culloden stellt einen Wendepunkt in der schottischen Geschichte dar und führte zur Zerstörung des Clansystems und dem Untergang der traditionellen schottischen Kultur. Aus diesem Grund steht dieses Ereignis auch im Mittelpunkt der ersten Outlander-Staffeln und das Schlachtfeld ist sowohl im 18. Jahrhundert als auch in der Gegenwart in der Serie zu sehen. Die Ausstellung dazu ist sehr anschaulich und interessant und über dem Schlachtfeld liegt immer noch eine seltsam bedrückende Atmosphäre. Anschließend fuhren wir nach Dores an die weit weniger besuchte Ostseite von Loch Ness, um spazierenzugehen und zu geocachen. Hier lebt übrigens der Nessie Hunter Steve Feltham, eine lokale Berühmtheit, der seit 1991 auf die Suche nach Nessie geht. Naja, wir haben es nicht gesehen ? Der Pub „The Dores Inn“ ist dort sehr zu empfehlen. Wir machten uns auf den Rückweg und hatten das Glück, in der Abenddämmerung als einzige Besucher Clava Cairns zu besichtigen. Dabei handelt es sich um eine bronzezeitliche Grabanlage, die Diana Gabaldon zum Steinkreis Craigh na Dun inspirierte, jedoch nicht als Drehort diente

Am zweiten Tag fuhren wir ein Stück nach Norden und unternahmen eine kurze Wanderung zum Fyrish Monument, von wo aus man einen wirklich schönen Blick auf die umgebende Landschaft hat. Nachmittags besuchten wir eins der vielen Highland Games, die im Sommer eigentlich jedes Wochenende in irgendeiner Stadt stattfinden. Abends spazierten wir noch etwas durch Inverness und ließen den Tag traditionsreich in einem Pub mit Cider und Haggis ausklingen.

Am nächsten Morgen starteten wir sehr früh in den Tag, denn die Isle of Skye stand auf dem Plan. Ich hatte im Vorfeld leider keine einzige bezahlbare Unterkunft mehr auf Skye gefunden, weswegen ich die Insel schon schweren Herzens abgeschrieben hatte. Aber unsere Gastgeberin meinte, dass auch ein Tagesausflug möglich sei und so machten wir uns in aller Frühe auf den Weg. Ich hatte immer wieder Lobeshymnen auf Skye gelesen, dass sich die schottische Landschaft dort von ihrer schönsten Seite zeigen soll und ich kann das im Nachhinein nur begeistert bestätigen. Natürlich ist ein Tag eigentlich viel zu wenig Zeit, um die Insel zu erkunden, ich fand es aber trotzdem lohnend. Unsere Highlights auf Skye und auf dem Weg dorthin: Eilean Donan Castle, Old Man of Storr, Quiraing und Kilt Rock.

Nach 3 ereignisreichen Tagen in Inverness wurde es Zeit für einen Tapetenwechsel und so machten wir uns auf den Weg nach Glenfinnan. Dabei besuchten wir unterwegs das Loch Ness Centre & Exhibition (kann man sich ansehen, muss man aber nicht unbedingt), Fort William (auch nicht unbedingt sehenswert) und erreichten am frühen Nachmittag unsere nächste Airbnb-Unterkunft. Glenfinnan ist ein kleines Dorf, in dem eigentlich nichts los ist. Es gibt kein Pub, keinen Supermarkt, dafür aber viele Hirsche, ein Viadukt (bekannt aus den Harry-Potter-Filmen) und das Glenfinnan Monument, welches an die Ankunft Bonnie Prince Charlies im Jahre 1745 erinnert. Hier begann die Rebellion der Jakobiten, welche nur 8 Monate später in Culloden ein jähes Ende nahm.

Am nächsten Tag zeigte sich das schottische Wetter von seiner typisch regnerischen und kalten Seite. Unsere geplante Wanderung in Glencoe wollten wir aber trotzdem durchziehen. Glencoe ist übrigens nicht nur für seine schöne Landschaft bekannt, sondern taucht auch in der letzten Szene des Vorspanns von Outlander auf. Auf dem Weg dorthin nahmen wir einen jungen und klatschnassen polnischen Tramper mit, der mit seinem Regencape ziemlich traurig am Straßenrand rumstand. Er erzählte uns, dass er durch Schottland wandert und meist draußen in Holzhütten schläft und dass er möglichst schnell weiter nach Spanien möchte, weil ihm das schottische Wetter auf den Geist geht. In Glencoe angekommen, besuchten wir erstmal das Nationalparkzentrum und informierten uns über mögliche Wanderrouten. Aufgrund der hohen Niederschlagsmengen waren viele Touren leider gar nicht möglich und so begnügten wir uns mit ein paar kürzeren Wanderungen. Dabei liefen wir ein Stück den West Highland Way entlang, wo uns einige recht deprimiert durch Regen und Sturm laufende Fernwanderer begegneten. Irgendwie waren wir in diesem Moment ganz froh, uns entgegen unserer ursprünglichen Planung nicht für diesen Weg entschieden zu haben.

Am nächsten Tag stand wieder ein Ortswechsel an und wir fuhren nach Newtonmore, wo wir ein kleines Cottage gebucht hatten. Nachmittags besuchten wir das Highland Folk Museum, ein hübsches, kleines Freilichtmuseum, welches das Leben in den Highlands vergangener Jahrhunderte zeigt. Besonders spannend ist das dabei das nachgebaute Dorf aus dem 18. Jahrhundert und das nicht nur, weil es ein weiterer Drehort der Outlander-Reihe ist. Wer sich für Whisky interessiert, findet ganz in der Nähe die Dalwhinnie-Distillerie.

Unsere letzten beiden Tage verbrachten wir dem regnerischen Wetter zum Trotz mit Geocachen und Wandern, schließlich sind wir extra dafür in die Gegend gekommen. Es gibt unzählige, schöne Wandermöglichkeiten im Gebiet. Wir entschieden uns für mehrere kleine und besuchten Loch an Eilein (schön, aber auch sehr gut besucht), das Cairngorm-Skigebiet, Loch Morlich, das mit seinem Sandstrand zum Baden einlädt, und die uralten Wälder des Rannoch Forest.

Insgesamt hat uns Schottland so begeistert, ich wäre am liebsten gleich dort geblieben. Es ist ein wunderschönes und vielseitiges Land mit einer unglaublichen Dichte an tollen Orten. Ob Outdoormensch, Geschichtsfan, Romantiker oder Monsterjäger – hier ist für jeden etwas dabei!

Reisezeit
Hauptsaison sind sicherlich die Sommermonate von Juni bis August. Natürlich sind da auch die meisten Touristen im Land und es ist alles entsprechend voll und teuer. Mai und September wurden uns auch empfohlen (angeblich ist da das Wetter stabiler), zu dieser Zeit kann es aber in den Highlands auch ziemlich kalt sein.

Anreise
Günstige Flüge nach Inverness zu finden, ist gar nicht so leicht; wir hatten Glück, etwas ab Dresden zu bekommen. Der Zwischenstopp in Amsterdam war für uns ein zusätzliches Plus. Wer mehr Zeit hat oder eine andere Route wählt, kann ab Berlin sehr günstige Flüge nach Edinburgh buchen.

Sprache
Englisch sollte man beherrschen oder sich bei mangelnden Sprachkenntnissen lieber einer Reisegruppe anschließen. Auch Gälisch hörten wir vereinzelt, vor allem auf Syke. Dort gibt es auch einen gälischen Radiosender, der unsere Inselrundfahrt mit epischer Musik begleitete.

Geld
In Schottland bezahlt man mit britischem Pfund. Der Wechselkurs ist gerade recht günstig, 1 £ entspricht zur Zeit etwa 1,12 €. Häufig kann man auch mit EC- oder Kreditkarte bezahlen, das ist ähnlich wie in Deutschland. Ich empfehle die kostenlosen Kreditkarten der DKB oder comdirect, mit denen man weltweit kostenlos Bargeld abheben kann. Einen Bankautomaten zu finden, war auch nie ein Problem, häufig gibt es welche in den Supermärkten, im Zweifel lieber etwas mehr Geld abheben. Es gibt auch am Flughafen die Möglichkeit, Bargeld abzuheben oder zu tauschen; man muss also nicht schon vor der Reise zu oft ungünstigen Konditionen Geld wechseln.

Essen & Trinken
Unbedingt in ein Pub gehen und neben Bier und Cider das Nationalgericht Haggis probieren, ohne sich allzu viele Gedanken darüber zu machen, was drin ist. Es schmeckt wirklich gut!

Wir haben uns fast ausschließlich über visitscotland.com informiert. Die Seite ist meiner Meinung nach besser als jeder Reiseführer. Man kann sich intensiv über alles informieren, was Schottland zu bieten hat, nach Interessen filtern, es gibt interaktive Karten (u.a. auch eine mit sämtlichen Outlander Drehorten) und vieles mehr.

Straßenkarten haben wir uns im Vorfeld kostenlos beim ADAC bestellt (geht auch in einer App) und unterwegs war uns sowohl in der Stadt als auch beim Wandern die App MAPS.ME eine große Hilfe.

  • Wasserdichte Schuhe und Regensachen! Unbedingt mitnehmen! Das Wetter ist unberechenbar und wechselt ständig. Manchmal regnet es auch einfach den ganzen Tag und eine Wanderung in nassen Schuhen macht nicht unbedingt Freude. Zumal sich der mossbewachsene Boden so richtig schön mit Wasser vollsaugt und man das Gefühl hat auf einem riesigen Schwamm zu laufen.
  • Weiterhin nützlich sind Mückenschutz und
  • eine gute Kamera für Naturaufnahmen

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