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Veilchen, Mittelalter und Macarons – Ein Kurztrip nach Toulouse

Veilchen, Mittelalter und Macarons – Ein Kurztrip nach Toulouse

Anfang Februar 2018 ging es als Geburtstagüberraschung für meinen Freund nach Toulouse, in die „rosarote Stadt“, die als Zentrum von Luft- und Raumfahrt, für Rugby und Veilchen bekannt ist. Wie immer versuchten wir dabei recht günstig zu reisen – denn wer sparsam ist, kann öfter weg 😉

Europa sollte es sein, da die Reisedauer mit vier Tagen inklusive An- und Abreisetag recht kurz bemessen war. Es sollte auch nach Möglichkeit nicht den ganzen Tag dunkel und eiskalt sein, also suchte ich unser Ziel im Süden. Schließlich fand ich einen günstigen Ryan-Air-Flug von Berlin nach Toulouse. Frankreich also! So konnte ich meine verstaubten Schulfranzösichkenntnisse wieder hervorholen und freute mich auf gute französische Küche und viel Kultur.

Sonntag fuhren wir mit dem Auto von Leipzig nach Berlin. Ich empfehle, das Auto nicht auf einem der offiziellen Parkplätze des Flughafens abzustellen, sondern die privaten Parkplätze in der Nähe zu nutzen. Wir haben so viel Geld gespart und waren trotzdem innerhalb von 10 Minuten am Terminal. Da wir nur mit Handgepäck reisten, ging das Prozedere am Flughafen sehr schnell und kurz nach Mittag waren wir schon in Toulouse. Wir fuhren mit der Bahn zu unseren Gastgebern, bei denen wir über Airbnb ein Privatzimmer in deren Wohnung gebucht hatten. Diese gaben uns ein paar Tipps zur Stadt, unter anderem auch, dass an jedem ersten Sonntag im Monat die Museen keinen Eintritt verlangen. Also nichts wie hin ins Zentrum, welches durch das ausgezeichnete U-Bahn-Netz in kürzester Zeit zu erreichen war! Wir besuchten das Naturhistorische Museum, mussten aber leider feststellen, dass die Hinweistafeln (wie anscheinend in den meisten französischen Museen) nicht in englischer Sprache verfügbar waren. Trotzdem hat sich der Besuch unserer Meinung nach gelohnt. Nach einem Spaziergang durch die benachbarten, sehr schönen Gärten und Parks machten wir uns gegen 18 Uhr so langsam auf die Suche nach etwas Essbarem. Leider ticken die französischen Uhren etwas anders und es stellte sich heraus, dass viele Restaurants nur mittags geöffnet haben bzw. erst abends ab halb 8 wieder öffnen. Nach dem Essen fuhren wir zurück, um noch etwas Zeit mit unseren Gastgebern zu verbringen. Diese hatten spontan Besuch bekommen und luden uns ein, den Abend mit ihnen zu verbringen und so ließen wir unseren ersten Abend mit gutem französischen Wein und interessanten Gesprächen ausklingen.

Am nächsten Morgen wollten wir in die Stadt aufbrechen, um Toulouse genauer zu erkunden. Es war Montag und man hatte uns schon gewarnt, dass an diesem Tag in Frankreich fast alles geschlossen hat. Das Cite de l’espace, ein interaktives Raumfahrtmuseum, hatte außerplanmäßig den ganzen Monat geschlossen, das Jakobinerkonvent – geschlossen, die Aussichtsplattform am Fluss – geschlossen, Freichlichtmuseen im Winter sowieso und auch viele Geschäfte hatten zu. Gut … dass montags viele Museen geschlossen haben, hätte man sich auch denken können, aber ich fand das Ausmaß doch etwas extrem. Also blieb uns nichts anderes übrig, als (im Dauerregen) durch die Stadt zu laufen und die schönen Gebäude von außen zu besichtigen. Ein paar Kirchen hatten immerhin geöffnet und ein Geschenkladen, in dem wir Veilchen in allen Variationen (gezuckert, eingelegt, als Seife oder Tee …) für unsere Lieben daheim erstanden.

Naja, der nächste Tag versprach besser zu werden, denn Carcassonne stand auf dem Plan! Nur eine Stunde mit dem Zug (gebucht über voyage-sncf.com) von Toulouse entfernt liegt die kleine Stadt, die für ihre mittelalterliche Festungsanlage weltberühmt ist und jährlich von tausenden Touristen heimgesucht wird. Sobald man durch das Tor geht, fühlt man sich um 700 Jahre zurückversetzt. Aufgrund der Jahreszeit hatten wir die Festung fast für uns allein und so konnten wir in Ruhe mit unserem Audioguide in die Vergangenheit eintauchen, über die Mauern spazieren und dabei die vielen Türmchen bewundern und den fantastischen Ausblick auf die umgebende Landschaft genießen. Zum Mittag kehrten wir ins „Maison du Cassoulet“ ein und bestellten uns den namensgebenden, traditionellen Eintopf aus weißen Bohnen, Hühnchen und Landwurst – unbedingt zu empfehlen und das perfekte Winteressen! Auf dem Weg zurück in die Stadt hielten wir noch bei einer kleinen Patisserie an und wärmten uns bei Tee und Kaffee wieder auf. Dazu durfte natürlich ein Teller mit bunten und die Seele erfreuenden Macarons nicht fehlen 😀

Am nächsten Tag traten wir die Rückreise nach Deutschland an. Obwohl unser Trip zum Teil etwas unglücklich verlaufen ist, finde ich, dass Toulouse eine hübsche Stadt ist, die im Sommer bestimmt noch schöner und lebendiger ist und besonders die Umgebung ist dann auch eine Reise wert.

Reisezeit

Der Februar als Reisezeit ist nur bedingt zu empfehlen. Zwar gibt es fast keine Touristen und man hat alles für sich, was gerade in Carcassonne ein echtes Plus war, doch es ist auch ähnlich kalt wie in Deutschland und viele der Sehenswürdigkeiten haben in der Nebensaison geschlossen.

 

Sprache

Klar, in Frankreich spricht man Französisch. Auffällig war aber, dass abseits der Touristenpfade viele Menschen, auch jüngere, kaum Englisch sprachen (selbst am Flughafen sprach man nur Französisch mit uns) und auch viele Ausstellungen keinerlei englische Informationen enthielten. So waren zumindest unsere Erfahrungen. Uns haben daher meine geringen Französischkenntnisse schon sehr geholfen.

 

Geld

Durch den Euro ist das alles recht unkompliziert und funktioniert wie in Deutschland. Geldautomaten gibt es überall, am besten hat man eine Kreditkarte dabei, mit der man kostenlos im Ausland Geld abheben kann. Ich empfehle die kostenlosen VISA-Karten von DKB oder comdirect.

Einen Reiseführer habe ich mir für die kurze Reise nicht extra besorgt. Ich habe mich im Vorfeld etwas bei Urlaubspiraten und Tripadvisor über mögliche Ziele informiert, alles andere haben wir direkt bei unseren Gastgebern erfragt bzw. in den Touristeninformationen vor Ort. Als Karte nutze ich gern die App MAPS.ME, bei der man sich Offline-Karten für die gewünschte Region herunterladen kann. Die App ist nicht nur für eine Städtereise gut, sondern leistet auch beim Wandern gute Dienste.

Bei unserem Kurztrip war weniger definitiv mehr. Da wir nur mit Handgepäck gereist sind, hatten wir ein paar Wechselsachen und Probepackungen aus der Drogerie dabei und das war’s. Das hat für eine Städtereise völlig gereicht und es war befreiend, mit so wenigen Dingen auszukommen.

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