Dein Abenteuer beginnt hier!

Testbericht: 3 Wochen mit der Klymit Static V2 Isomatte durch Georgien

Testbericht: 3 Wochen mit der Klymit Static V2 Isomatte durch Georgien

Marie ist im tapir Teil der Logistik, und sorgt dafür, dass unsere schönen Outdoor-Klamotten möglichst schnell ihr Gefängnis aus Pappe verlassen, um schnell Frischluft zu schnuppern. In ihrem Sommerurlaub hat es Marie dieses Jahr nach Georgien verschlagen und sie hatte dabei Lust, etwas Neues auszuprobieren. Flugs hat sie sich als Teil des tapir-testteams die Klymit Static V2 Isomatte geschnappt – leicht, klein verpackbar und mit einem zugegebenermaßen krassen Preis. Was Klymits Matte wirklich drauf hat, erfahrt ihr in Maries Bericht.

Zwei Tage vor Abflug traf das Paket mit der neuen Lieferung der Klymit-Isomatten Static V2 in der Tapir-Logistik ein. Da ich meine Outdoor-Ausrüstung so lange nutze, bis sie wirklich auseinanderfällt und meine uralte, klobige Therm-a-Rest-Matte ihre besten Tage schon hinter sich hat, kam das Klymit-Paket also gerade noch zur rechten Zeit.

Für drei Wochen sollte es meinen Partner und mich im August nach Georgien führen, davon waren 2 Wochen für Trekking im Kaukasus eingeplant. Am Ende haben wir 175 Kilometer durch Ober-Swanetien zurückgelegt und waren dabei hauptsächlich autark unterwegs. Ich bin definitiv kein UL-Freak, aber natürlich ist es bei einem solchen Vorhaben nötig, das Gepäck so leicht wie möglich zu halten. Mit einem Gewicht von 463 g und einem Packmaß von 20,3 x 7,6 cm erwies sich die Klymit Static V2 beim Rucksackpacken schon einmal als Gewinn. Um sich als bequeme und unkomplizierte Schlafunterlage auszuzeichnen, bekam die Matte in den folgenden Wochen ausreichend Gelegenheit.

Bei der Klymit Static V2 handelt es sich um eine Sommermatte, die bei einem R-Wert von 1,3 für Nächte bis 7 °C geeignet ist. Die Matte ist rechteckig geschnitten und kommt mit den Maßen 182,9 x 58,4 x 6,4 cm erfreulich breit und komfortabel daher. Auffällig sind die V-förmigen Luftkammern, die gemeinsam mit der Body-Mapping-Technologie laut Hersteller verhindern sollen, dass sich die Luft beim Schlafen unnötig bewegt. In den Lücken zwischen den Kammern kann sich der Schlafsack ausbreiten, welcher somit nicht platt gedrückt wird und von unten wärmt. Gleichzeitig sorgen die Kammern dafür, dass der Körper auf der Matte zentriert wird, um nächtlichem Herunterrutschen vorzubeugen.
Das geringe Packmaß und Gewicht werden durch eine Materialmischung erreicht: Die grüne Schlafseite ist mit einem 30 D starken Polyester etwas weicher als die 70 D Verarbeitung der robusteren, grauen Bodenseite. Die Matte wird mit einem Packsack und einem Notfall-Reparaturset geliefert.
Nicht zu vergessen ist der vergleichsweise günstige Preis der Klymit Static V2 – mit 79,95 € ist man bei dieser leichten, kleinen Matte dabei.

Es kann losgehen. Die erste Nacht für die Testmatte. Völlig erschöpft schlagen wir unser Lager nach 10-stündiger Wanderung unterhalb eines Passes auf einer ebenen und weichen Wiesenfläche auf. Ich puste die Matten auf, mein Partner hat eine NeoAir X-Lite von Therm-a-Rest im Gepäck. Es bietet sich also die Möglichkeit für einen Vergleich.
Klymit gibt an, dass die Static V2 in 10 bis 15 Atemzügen aufgeblasen ist. Das schaffe ich nicht ganz, ich brauche an diesem und an den folgenden Abenden ca. 20 bis 23 Züge, je nachdem, wie fest ich die Matte haben möchte. Das dauert jedoch nur 1-2 Minuten, was ich als sehr angenehm für schwindelanfällige Menschen empfinde. Die NeoAir benötigt hingegen deutlich mehr Puste und Zeit und bringt mich schon eher an meine Grenzen.
Das Ventil der Klymit-Matte ist simpel und selbsterklärend. Im ausgezogenen Zustand wird aufgepustet. Ist die Matte fest genug, wird das Ventil herunter gedrückt und durch eine leichte seitliche Drehung gesichert. Aufgeblasen macht die Klymit Static V2 einen äußerst technischen Eindruck – ich bin gespannt, ob diese komplexe Optik auch wirklich zu einem angenehmen Schlaferlebnis führt. Das Material überzeugt mich hingegen sofort, es wirkt fest und robust, nicht rutschig und nichts knistert.
Als Zelt haben wir das Hubba Hubba NX von MSR dabei. Liegen beide Matten im Zelt, wird deutlich, dass die Klymit-Matte etwas mehr Platz verlangt als die NeoAir, was mich natürlich freut. Beide Matten passen jedoch gut nebeneinander in das Zelt.

Als Schlafsack kommt für mich mein Deuter Exosphere -4°C zum Einsatz. Dieser ist schon etwas älter und alles andere als zuverlässig, weshalb ich zusätzlich ein Baumwoll-Inlett dabei habe und immer mindestens mit langer Unterwäsche schlafe. Wir haben leider kein Thermometer. Tagsüber überrascht uns der Kaukasus mit fast tropischem Klima. Abends bzw. nachts kühlt es zwar deutlich ab, doch gefühlt bleibt die Temperatur immer ein ganzes Stück über dem Nullpunkt. Die Matte wird auf unserer Trekkingtour demzufolge leider nie einem wirklichen Kältetest unterzogen. Obwohl ich eine Frostbeule bin und meine Schlafsacksituation etwas improvisiert ist, werde ich also glücklicherweise in keiner Nacht von einem Kälteeinbruch von unten heimgesucht.
Doch nun zum wichtigsten Punkt: dem Komfort der Matte. Ich habe die Klymit Static V2 in verschiedenen Festigkeiten getestet und für mich erprobt, dass ich am besten schlafe, wenn sie nicht zu prall gefüllt ist. Ist sie zu fest, spüre ich die einzelnen Luftkammern zu sehr. Nichtsdestotrotz gleicht die Isomatte zuverlässig kleine Unebenheiten im Untergrund aus. Die Maße der Klymit Static V2 empfinde ich dabei als sehr angenehm. Ich bin 169 cm groß und habe ausreichend Platz, mich während des Schlafes zu drehen und zu wenden, wie es mir beliebt, ohne dass ich von der Matte rutsche. Ob auf der Seite oder auf dem Bauch, ich habe auf dieser Leichtgewichtsmatte besser geschlafen als in dem ein oder anderen georgischen Gästehaus-Bett.

Zum Einpacken wird das Ventil entriegelt und aufgezogen, woraufhin die Luft rasch entweicht. Ich habe die Klymit Static V2 meist einmal in der kompletten Breite eingerollt, um sie möglichst vollständig zu entleeren. Anschließend habe ich sie einmal in der Mitte gefaltet und noch ein weiteres Mal auf die Viertelbreite, bevor ich sie straff zusammengerollt habe. In einem kleinen, noch nicht ausgeräumten Zelt erfordert das Falten und Rollen etwas Übung, nach ein paar Nächten geht es jedoch leicht von der Hand. Die Isomatte ist wieder einigermaßen klein im Packsack verstaut.
Am Packsack hat mir gut gefallen, dass das Notfall-Reparatur-Set in einem kleinen, sich nach innen öffnenden Beutel vernäht ist, sodass es relativ sicher verstaut ist und nicht ungewollt herausfallen kann. Weniger erfreut war ich allerdings gen Ende unserer Reise von den sich öffnenden Nähten des Sackes. Diese könnten definitiv verstärkt werden, denn außer dem Ein-und Auspacken der Matte war der Packsack keiner besonderen Beanspruchungen ausgesetzt. Bis auf diese Kleinigkeit hatte ich mit der Klymit Static V2 auf unserer Reise in Georgien eine gute Zeit.

Die Klymit Static V2 ist eine kleine, leichte Matte, die mit Schlafkomfort und einem unschlagbaren Preis überzeugt. Wer eine glatte Schlafoberfläche gewohnt ist, mag die Luftkammern als etwas gewöhnungsbedürftig empfinden, daher ist ein Probeliegen empfehlenswert. In wenigen Minuten ist die Matte einsatzbereit und mit etwas Übung auch flink im leider nicht ganz widerstandsfähigen Packsack verstaut. Bei kälteren Temperaturen ist sicherlich eine zusätzliche Isolationsmatte angebracht. Für knapp 80 € kommt die Static V2 jedoch als eine robuste Sommermatte daher, auf der es sich stabil und angenehm in jeder Position schlafen lässt.

Pro & Contra
+ Gewicht und Packmaß
+ günstiger Preis
+ hoher Schlafkomfort in jeder Liegeposition
+ knister- und rutschfrei
– Packsacknähte

Klymit Static V2

Klymit Static V2

Klein, leicht und mit einem bombigen Preis-Leistungs-Verhältnis

zum tapir-store

Kommentar schreiben

Lesen: Testbericht: 3 Wochen mit der Klymit Static V2 Isomatte durch Georgien

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Weiterschmökern

Testbericht: Hoverstat Syn 7.0 von Mountain Equipment

tapir Testteam  5. August 2023

Testbericht: Der Rover HV von Mad Rock, ein Allrounder par excellence!

Michael 31. März 2023

Testbericht: Fidlock Sling Bag - Wasserdichter Outdoor- und Reisebegleiter

tapir Testteam  1. September 2023

Testbericht: Zukunftsweisend und stilsicher - das Virga Iso Jacket von Blue Loop Originals

Laurie  2. März 2023

Testbericht: Mit dem Daunenschlafsack Pajak Core 550 unterwegs im Norden Perus

tapir Testteam 19. September 2022