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Schuhe putzen, pflegen, lieben, hegen
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Schuheputzen - einfach erklärt

Das Schuhwerk gehört nicht nur für uns zu dem Equipment auf Tour, das, wenn es nicht passt, einen ziemlich leiden lassen kann. Haben wir unsere Schuhe einmal eingelaufen, sollten wir alles dafür tun, dass uns unsere Treter noch lange auf Tour oder im Alltag begleiten werden.


Was gilt es beim Putzen zu beachten?

Pflege von Lederschuhen mit und ohne GORE-TEX®-Membran

Als Vorbereitung legen wir das Pflegemittel aus Bienenwachs auf die Heizung oder in einen Behälter mit warmem Wasser. Durch das Aufwärmen wird das Bienenwachs richtig schön geschmeidig. In der Zwischenzeit werden die Schnürsenkel ausgefädelt, bevor die Schuhe mit einem Schwamm oder bei stärkerem Dreck mit einer Bürste feucht/nass gesäubert werden. Sind die Schuhe sauber, wird das weich gewordene Wachs mit einer Auftragbürste oder einem weichen Lappen in das Leder eingearbeitet. Das nach der Einwirkzeit übrig gebliebene Wachs kann später mit einem Lappen abgestrichen werden. Im Anschluss gehen wir mit einer Polierbürste über den Schuh, fädeln die Schnürsenkel wieder ein. Fertig!

Sollten dabei Schnallen und Ösen etwas Wachs abbekommen, macht das gar nichts. Auch Nähte müssen nicht extra ausgespart werden. Beim Pflegen sollte außerdem die Schuhzunge nicht vergessen werden, deshalb ist es sinnvoll, die Schnürsenkel vorher auszufädeln.

Hinweis: Wir werden bei der Schuhpflege immer wieder auch auf Wärmezufuhr zur Unterstützung beim Wachsauftragen und Einwirken lassen angesprochen. Das ist in unseren Augen ein NO-GO! Beim Trocknen von Schuhen wie auch beim Wachsen wird nicht mit Hitzeeinwirkung gearbeitet. Heißt: keine Heizung, keine direkte Sonne und, weil es sich als Empfehlung immer noch hält, auf keinen Fall die Schuhe in den Backofen stellen!!! Einzig das Wachs in der Tube kann – wie schon beschrieben – vorgewärmt werden. Dadurch lässt sich dieses gut auftragen und zieht anschließend auch gut in das Leder ein.

alle anderen Wander- und Bergschuhe

Lederschuhe mit textilen Einsätzen: Wir beginnen auch hier damit, dass wir das Wachs vorbereiten, die Schnürsenkel ausfädeln und die Schuhe feucht reinigen. Dabei kann ein weicher Lappen oder eine Bürste zum Einsatz kommen. Dann werden die Lederbestandteile wie beim Volllederschuh weiterbehandelt, also: Bienenwachs einarbeiten, Wachsreste abstreifen und am Ende mit der Bürste polieren. Sind die Schuhe noch relativ neu, reicht für den Anfang das vollständige Einsprühen des Schuhs. Nach einem längeren Einsatz sollten die Lederbestandteile für die Verlängerung ihrer Lebensdauer mit Bienenwachs gepflegt werden.

Bergschuhe ohne Leder: Bei diesen Modellen ist das Procedere ziemlich einfach: Unter fließendem Wasser oder in einem Wassereimer gut abbürsten, dass aller Dreck verschwindet, dann trocknen lassen und schon ist man eigentlich durch. Wer noch etwas für den Wetterschutz tun möchte, kann mit einem Imprägnierspray das Ergebnis abrunden.

Auf gepflegten Sohlen unterwegs

Neben der Schuhoberfläche gibt es noch einen weiteren Bereich, der für eine lange Lebensdauer wichtig ist, aber sehr gern vernachlässigt wird: die Schuhsohle. Deshalb wunderte es uns nur bedingt, dass bei den bei uns abgegebenen Schuhen häufig noch der Dreck von der letzten Tour an den Sohlen haftet. Das regt nicht nur unseren Geruchssinn nachhaltig an, sondern tut auf Dauer auch den Sohlen nicht gut. Idealerweise entfernen wir den groben Dreck oder Schmutz gleich nach der Tour, damit der überhaupt keine Chance hat, sich festzusetzen. Bürste und/oder lauwarmes Wasser sind dafür vollkommen ausreichend.

Die Außensohle unserer Schuhe wird nicht nur durch mechanische Beanspruchung beim Laufen belastet. Zur Nässe kommt häufig auch noch Schmutz, der Chemikalien enthalten kann. Gerade, wer alpin unterwegs ist, wird an Kuhmist nicht vorbeikommen, der, wie auch die anderen zersetzende Drecksorten (Düngemittel, Benzin, Salz im Winter …), die Schuhsohlen zerstören kann. Heißt: Schuhe am besten sofort abwaschen und den Dreck erst gar nicht mit nach Hause nehmen. Außerdem können sich kleine Steinchen in den profilierten Sohlen festsetzen. Das ist nicht nur beim Laufen doof, sondern die Laufsohle kann durch die daraus entstehende mechanische Beanspruchung auf Dauer auch Schaden nehmen.


unsere Schuh-Experten

Anne Anne
Gabriel Gabriel
simone simone