Hallo Matthi! Du bist gewissermaßen eines der Urgesteine des tapirs und hast den Laden auf verschiedensten Ebenen maßgeblich mitgeprägt. Seit wann bist du im tapir?
Hallo Rabanus, ich bin seit 1990 im tapir. Das Ganze hat mit einem guten Freund begonnen, der mir in den 90er Jahren aufgeregt von einem Stand auf dem Bayerischen Platz erzählte, der Karabiner und so Kram verkaufte. Da wir beide damals viel kletterten, war das für uns sehr spannend. Auf dem Bayerischen Platz haben wir dann Maren und die anderen frühen tapire getroffen. Irgendwie hat es sich dann schnell ergeben, dass wir auch mal mit verkauft haben. Damals habe ich noch studiert.
Wo warst du in den 90ern eingeschrieben?
Ich habe Theologie und Pädagogik studiert. Irgendwann hat der tapir mich dann gefragt, ob ich nicht mal mit dem Studieren aufhören und was „Ordentliches“ machen wolle *grinst*. Von 1990 bis 1996 war ich im tapir als Student beschäftigt und seitdem als Festangestellter.
Das heißt du bist, abgesehen von Maren, am längsten da, oder?
Ja, genau.
Kannst du einen kurzen Überblick deiner Aufgaben im tapir geben?
Klar! Zunächst einmal stehe ich immer noch gerne und oft im Laden – das ist eine sehr schöne Arbeit, weil ich da meine soziale Ader ausleben kann und vielen verschiedenen Menschen begegne. Dann führe ich mit Anne und Alex zusammen die Einstellungsgespräche und bin auch für die Einarbeitung der neuen Mitarbeiter zuständig. Ein weiteres Steckenpferd von mir ist die Warenwirtschaft und dann kommen noch viele unterschiedliche administrative Aufgaben hinzu. Zu wenig Zeit verbringe ich derzeit leider mit dem Voranbringen des Webstores, der mir ein echtes Anliegen ist. Der Vorteil von so vielen Aufgaben ist, dass ich einen guten Überblick über die Arbeitsabläufe habe; auf der anderen Seite rutschen dann einfach mal Dinge weg.
Wie hat sich der tapir im Laufe der letzten 28 Jahre gewandelt?
Erst einmal ist der tapir natürlich sehr gewachsen. Wir haben damals ja praktisch als fliegende Händler angefangen und unsere Waren vom Tisch weg verkauft. Dann hatten wir in Wahren draußen eine Halle als Laden und so weiter. Der tapir ist immer organisch gewachsen; wir haben also keine supergroßen Sprünge gemacht, sondern uns Schritt für Schritt entwickelt. Natürlich hat sich auch der Outdoor-Markt stark verändert. Ich habe 1990 meine allererste Outdoor-Ausrüstung gekauft, Individualtourismus war damals eine deutlich kleinere Sparte als heute. Man hat weniger auf Design und Mode geachtet und die Farbkombination waren sehr abgefahren. Rot, grün, lila, grellgelb, da war alles mit dabei!
Finde ich eigentlich ganz hübsch.
Ja, diese Farbkombinationen kommen sicher wieder! Damals war Outdoor schon eher etwas Außergewöhnliches, heute ist Draußensein ja ein allumfassendes Thema. Um Leipzig ist die 7-Seen -Wanderung beispielsweise sehr populär und viele Menschen wandern den Jakobsweg oder machen eine Alpenüberquerung. Früher war Outdoor sehr mit Extremen verbunden. Ich finde es schön, dass wir da angekommen sind, dass heute mehr Menschen draußen entspannen.
Unsere Aufgabe ist es dann, unsere Beratungskompetenz – die natürlich auch für extremere Touren geeignet ist – auf einfache Situationen runterzubrechen, wie z. B. dann, wenn jemand einen Schuh fürs tägliche Gassigehen sucht.
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