Das Grüne Band ist schnell erklärt: Es ist die ehemalige innerdeutsche Grenze. Genau genommen vom „Dreiländereck“ Bayern/ Sachsen/ Tschechien nahe des sächsischen Posseck über rund 1.300 km bis nach Boltenhagen an der Ostsee. Bereits ab 1989 (!), also unmittelbar nach dem Mauerfall, verfolgten Aktivisten des BUND e.V. die Idee, den ehemaligen Grenzstreifen als „Grünes Band“ der Natur zu überlassen. Die Weitsichtigkeit und Konsequenz, mit der sie das taten, finde ich absolut bewundernswert – und in meinen Augen ist der Plan zu 90 % aufgegangen: Heute lassen sich auf dem Grünen Band Naturerfahrung und das Erleben innerdeutscher Geschichte nahezu perfekt verbinden. Warum nur „nahezu“? Nun, zu den 10 % Potential, die noch nicht erschlossen sind, später mehr.
Weitwanderwege faszinieren mich – deshalb hatte ich das Grüne Band schon lange auf dem Zettel. Bisher war es mir aber immer nicht weit genug weg. Ich dachte: „Wandern mitten in Deutschland? Das kannst du auch noch mit 80 machen!“. Nun, 2020 änderten sich bekanntlich die Voraussetzungen für Fernreisen drastisch und ich startete zur Schnuppertour auf dem Grünen Band: An vier Tagen im Juni und drei Tagen im Oktober lief ich, von Bad Elster aus, die ersten 180 km des Bandes bis Sonneberg.
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