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Testbericht: Mit dem Boreal Satori in die Vertikale!

Testbericht: Mit dem Boreal Satori in die Vertikale!

Kletterenthusiasten aufgepasst – es gibt neues aus der tapir-Testecke! Diesmal mit dem Satori aus der spanischen Kletterschuhschmiede Boreal. Ex-tapir Isabel (schnüff) hat das High-End-Bouldermonster der Spanier ausprobiert. Neben lokalen Kletterhallen, der DHFK-Wand in Leipzig und dem Elbsandsteingebirge war der Satori auch im Boulderparadies Fontainebleau mit dabei. Lasst euch überraschen, welche Erfahrungen Isabel mit dem Schuh gemacht hat!

Wenn neue Kletterschuh-Modelle auf den Markt kommen, stellt sich oft zuerst die Frage nach dem Sitz und dem Grip am Fels. Somit war es nur logisch, dass der neue Satori von Boreal auf Herz und Nieren getestet werden musste. Bei uns im tapir haben wir schon sehr lange Schuhe aus dem Hause Boreal; bis dato waren es eher moderate Schuhe und umso gespannter waren wir auf die neuen, aggressiveren Modelle. Der erste Eindruck war sehr vielversprechend! Ich durfte mir ein Paar Satori aussuchen und für euch in unterschiedlichsten Gefilden testen. Kann das Boreal Spitzenmodell mit den alt bekannten Kontrahenten aus dem Hause La Sportiva mithalten?

Ich selbst klettere seit gut 15 Jahren, habe damit auch schon viele verschiedene Kletterschuhmodelle am Fuß gehabt. Meine Füße sind besonders im Vorderfuß sehr breit. Viele kennen die Hallux-Zehen – auch ich habe dieses Phänomen. Dadurch ist es meist schwierig, passende Schuhe zu finden, im Alltag wie im Sport. Mir passen meist die Schuhe von La Sportiva sehr gut, auch einige Scarpa-Modelle sind mit breiten Füßen ganz gängig, ohne dass sofort starke Schmerzen am Zehenballen entstehen.
Während meines Tests hatte ich immer den Katana für Frauen von La Sportiva (in Größe 37) dabei, um einfach zu schauen, wie sich der Satori bei schwierigen Tritten im Vergleich verhält. Besonders bei kleinen Leisten oder speckigen Tritten konnte war das spannend.

Umso erfreuter war ich, dass der Boreal Satori erstaunlich viel Platz bot. Meine reguläre Straßenschuhgröße ist die 39 bis 39,5. Das Damenmodell des Satori saß in der UK6 (EU 39,5) schon recht ordentlich. Allerdings passte das Herrenmodell einfach perfekt. Im Vorderfußbereich war einfach noch ein bisschen mehr Platz; die Ferse passte mir bei beiden Modellen sehr gut. Den Schuh fülle ich extrem gut aus, es gibt keine luftigen Stellen oder Platz, der beim Antreten zu Ungenauigkeit führen könnte.
Beim Anziehen helfen die beiden Einstiegsschlaufen an der Ferse und die weit zu öffnende elastische Zunge. Hier habe ich ein kleines Manko für mich entdeckt, welches sicher einfach verbessert werden kann: Die elastische Zunge ist an einer Seite nicht an das Innere angenäht und rollt sich damit bei mir immer ein bisschen ein. Das drückt manchmal unschön beim Tragen. Ich muss also immer sehr genau schauen, dass die Zunge glatt am Fuß anliegt und nicht drückt.
Das Mix2Fit-System kombiniert ein Schnürsystem mit Klettverschluss. Der Klett wirkt aufs Erste fast zu schmal, auch die Schnürung scheint sehr zart. Allerdings kann ich nichts Negatives während meines Tests berichten. Das Schnürsystem hielt bombastisch fest.
Meine persönlichen Highlights sind der tolle Downturn und die Asymmetrie des Satori. Auf kleinsten Leisten stand der Kletterschuh perfekt. Selbst schon leicht speckige Tritte (vor allem in Fontainbleau in Frankreich) standen zum Teil besser als mit dem Katana, der eine etwas festere Sohlenzusammensetzung hat. Natürlich ist diese unnatürliche Fußhaltung nicht gerade angenehm. Beim Toehooken punktete der Satori mit der großen Gummifläche über den Zehen. Perfekte Reibung und super Halt sind garantiert!

Meine Tests am Fels waren sehr unterschiedlich. Die erste Route boulderte ich an der DHFK-Wand aus Sandsteinblöcken in Leipzig. Die Absprunghöhe ist moderat und ich musste kaum Rücksicht auf die anfänglich geringere Reibung beim neuen Gummi nehmen. Kleine Löcher und Leisten waren kein Problem und auch das Einklettern war nicht unangenehmer als sonst auch bei neuen Kletterschuhen. Weiter ging es in der Boulderhalle. Alles passte wie sonst auch. Die Reibung war anstandslos gegeben und ich konnte tatsächlich am Kunstfels am wenigsten einen Unterschied zum etwas weniger aggressiven Katana feststellen. Das liegt sicher an den Tritten, die nicht so klein wie in der Natur sein können. In der Halle bevorzugte ich dann schnell wieder meinen La-Sportiva-Schuh, der fußschonender geschnitten ist.
Im Elbsandsteingebirge konnte ich mit dem Satori von Boreal schöne Fersenhooks klettern, denn die Reibung war perfekt. In den hiesigen Steinbrüchen war die Kantenstabilität an den Porphyr-Wänden großartig. Auch Mikro-Leisten waren kein Problem.
Zum Schluss ging es eine Woche nach Frankreich ins Bouldermekka Fontainebleau. Kleine bis kleinste Löcher und Tritte bestand der Kletterschuh locker, selbst etwas speckige Tritte hielten. Nur bei ganz speckigen Tritten war es etwas schwierig – aber da hilft wohl sowieso kein Schuh. Bei großen Löchern punktete die gummierte Zehenbox, der Halt ist hier besser als bei einem Schuh ohne Gummi an der vorderen Oberseite.

Mein Daumen für den Boreal Satori geht nach oben. Wer einen anspruchsvollen Kletter- und Boulderschuh sucht und breite Vorderfüße hat, der sollte den Satori unbedingt probieren. Die Zehen stehen mit der Spitze und mit der Seite perfekt in kleinen Löchern oder auf kleinen Leisten. Die eigene normale Straßenschuhgröße kann als Anhaltspunkt für die Größe gewählt werden. Die gummierte Zehenbox und die großzügig gummierte Fersenbox ermöglichen tolle und sichere Hooks.

+ super Grip in anspruchsvollem Gelände
+ für breite Füße (Hallux-Zehen) geeignet
+ Fersen und Zehenbox gummiert
+ leichter Einstieg in den Schuh

– Zungenkonstruktion kann drücken
– Schnür- und Klettverschluss wirken recht minimalistisch

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