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Testbericht: Weiche Schale, harter Kern – Das Sherpa Makalu Jacket Women in Nepal erprobt

Testbericht: Weiche Schale, harter Kern – Das Sherpa Makalu Jacket Women in Nepal erprobt

Wo bietet es sich mehr an, die Produkte von Sherpa Adventure Gear zu testen, als im Herkunftsland des Unternehmens selbst? Somit war also schnell klar: Auf meiner Nepal-Reise wird mich definitiv ein Sherpa-Produkt begleiten, um es vor Ort auf Herz und Nieren zu testen – oder besser gesagt auf Wind und Wetter. Die Wahl fiel auf das Makalu Jacket Women, die weiterentwickelte Nachfolgerin der bekannten 3-Lagen-Regenjacke Lithang von Sherpa. Benannt ist die Jacke nach dem Berg Makalu (मकालु), welcher mit 8.485 der fünfthöchste Berg der Welt ist und im Osten des Mount Everest zur Grenze nach Tibet in den Himmel ragt. Einer möglichen Interpretation zur Folge leitet sich sein Name aus dem Sanskrit von den Worten „Maha Kala“ ab, was so viel bedeutet wie „großes Wetter“. Ob die Hardshell-Jacke der Bedeutung ihres Namensvetters gerecht wird und wirklich „großem Wetter“ standhält, habe ich in der Monsunzeit und in den Bergen des Himalaya getestet. Wie mein Urteil ausgefallen ist, berichte ich nachfolgend im Detail.

Zwar fühlt sich das Polyester-Außenmaterial des Makalu Jacket Women weich und stretchig an wie das einer Softshell-Jacke, trotzdem handelt es sich hier um eine robuste, alpine Regenjacke. Sherpas firmeneigenes 3-Lagen-Laminat Himaltec® funktioniert wie eine GORE-TEX®-Membran. Es ist wasser- und winddicht mit einer Wassersäule von 20.000 mm und leitet gleichzeitig den Wasserdampf wieder nach außen ab. Die Nähte der Jacke sind sorgfältig getapt und der verzahnte, wasserdichte Zwei-Wege-Frontreißverschluss schützt ebenfalls vor dem Eindringen von Wasser. Um sich zusätzlich gegen ungemütliches Wetter zu schützen, kann durch den hoch schließenden Kragen mit Kinnschutz, die verstellbaren Klettbündchen an den Ärmeln und den Saumzug dem Eindringen von pfeifendem Wind vorgebeugt werden. Auch die Kapuze kann über Kordelzüge gut an den Kopf angepasst werden, sodass sie sich beim Umdrehen mitdreht. Der biegsame Draht im verstärkten Schirmbereich ermöglicht es zusätzlich, die Kapuze der eigenen Kopfform anzupassen. Außerdem ist sie weiträumig geschnitten, sodass man gut einen Helm unter der Kapuze tragen könnte. Gleichzeitig bietet die lange Unterarmbelüftung die Möglichkeit, bei aktiveren Unternehmungen den Feuchtigkeitshaushalt in der Jacke zu regulieren.
Vom Schnitt ist die Hardschell leicht tailliert und am Rücken verlängert. Die Ärmel sind vorgeformt und dank des nahtfreien Schulterbereichs können auch schwerere Rucksäcke problemlos getragen werden. Außen bietet das Makalu Jacket mit zwei seitlichen Reißverschluss-Einschubtaschen sowie einer Brusttasche viel Stauraum. Auch innen können in einer kleineren Tasche und einem größeren Netzfach Gegenstände wie Handschuhe oder Stirnlampe verstaut werden. Insgesamt wiegt das Makalu Jacket in der Größe M mit 445 g nicht mal so viel wie eine Packung Nudeln.

Was natürlich heutzutage beim Kauf einer solchen Jacke in Betracht gezogen werden sollte, sind die Nachhaltigkeit und die soziale Verantwortung im Herstellungsprozess, die ein Unternehmen trägt. Von diesen Kriterien konnte ich mich bei einem Besuch bei Sherpa selbst überzeugen, wozu ich ebenfalls einen Blogbeitrag verfasst habe. Deshalb möchte hier nicht zu sehr ins Detail über das Unternehmen gehen und nur kurz so viel zusammenfassen, dass Sherpa Adventure Gear durch die Herstellung ihrer Produkte die lokale Sherpa-Community in Nepal stark unterstützt und viel Wert auf faire Bezahlung und eine gute Behandlung der Mitarbeiter*innen legt.
So, das klingt natürlich in der Theorie alles gar nicht schlecht, aber das wirklich Wichtige ist selbstverständlich, wie sich das Makalu Jacket in der Praxis schlägt und ob die Regenjacke wirklich das hält, was der Hersteller Sherpa verspricht. Im nächsten Abschnitt geht es deshalb weiter mit dem wichtigsten Teil eines Testberichts: dem Test selbst!

Das Makalu Jacket Women kam bei mir während meiner Zeit in Nepal in zwei unterschiedlichen Situationen zum Einsatz: Zum einen brauchte ich sie immer wieder im Alltag in Kathmandu und für kleinere Unternehmungen. Durch den in diesem Jahr langanhaltenden Monsun war ich ständig mit Niederschlag konfrontiert. In diesen Fällen war ich super dankbar, dass ich mit der robusten 3-Lagen-Jacke unterwegs war. Monsun ist nämlich nicht einfach nur Regen, wie wir ihn aus unseren Breitengraden kennen. Nein, nein, Monsun ist ganz, ganz starker Regen in sehr, sehr kurzer Zeit. So wurde die Jacke auf jeden Fall einige Male kräftigem Regen ausgesetzt, aber hat diesem auch jedes Mal komplett getrotzt. Durch die DWR-Beschichtung auf dem Außenmaterial ist jeder Tropfen wunderschön an ihr abgeperlt. Einen kleinen Makel, den ich an der Jacke jedoch feststellen konnte, ist der relativ kurze Schirm. Ich finde, er reicht nur ein verhältnismäßig kurzes Stück über das Gesicht. Ich kann mir vorstellen, dass Brillenträger*innen deshalb nicht in jeder Situation, vor allem wahrscheinlich auf dem Fahrrad, völlig freie Sicht durch ihre Sehhilfen haben könnten. Ansonsten war ich aber sehr begeistert von der Leistung der Jacke im Regenwetter. Trotz ihrer robusteren Konstruktion, was natürlich automatisch zu einem größeren Stoffvolumen führt, hat sie wunderbar in jede Tasche gepasst, sodass ich das Makalu Jacket auch zu Außenterminen von meiner Arbeit problemlos überall mit hinnehmen konnte. Gleichzeitig hat sie in diesen Fällen, obwohl sie ein technisches und sportliches Bekleidungsstück ist, dank ihres klaren, aufgeräumten Designs eine wirklich gute Figur gemacht.

Die zweite Situation, in der das Makalu Jacket Women bei mir zum Einsatz kam, war auf meiner Wanderung im Langtang-Gebiet im Norden Nepals. Dort diente sie für mich nicht nur als Regenschutz, sondern vor allem als Wind- und Wetterschutz gegen die Kälte. In den höheren Lagen war es durchaus nötig, zwischenzeitlich eine winddichte Außenschicht anzulegen und auch hier war ich wieder sehr froh mit dieser Hardshell von Sherpa unterwegs zu sein. Durch sie hatte ich das Gefühl, dass der Wind mir absolut nichts anhaben kann und mich die Jacke dadurch wunderbar warmhält. Ich hatte durch sie auch keine Scheuerpunkte an den Schultern und durch die höher angesetzten Taschen konnte ich diese trotz des geschlossenen Rucksack-Hüftgurts problemlos nutzen.
Besonders beeindruckend fand ich jedoch das Klima, das ich in der Jacke hatte. Ich hatte sie schließlich auch während des Laufens an, was mit Rucksack auf dem Rücken in 4.000 m Höhe durchaus zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden kann. Trotzdem schwitzte ich nicht stark und hatte das Gefühl, dass die Jacke Feuchtigkeit verhältnismäßig schnell wieder nach außen leitet. Diesen Effekt konnte ich dank der wirklich langen Unterarmreißverschlüsse zusätzlich verstärken. Das hat mich tatsächlich sehr begeistert! Auch mit Rucksack auf dem Rücken hat das Makalu Jacket definitiv das gehalten, was es verspricht.

Obwohl ich natürlich mit zwei Monaten Testphase keine Langzeitstudie über das Makalu Jacket Women vorlegen kann, komme ich dennoch zu dem Schluss, dass es wirklich eine klasse Jacke ist. Sie ist wunderbar als Regen- und Wetterschutz im Alltag und ebenso für anspruchsvollere (Berg-)Touren geeignet. Sie hält absolut dicht, egal ob gegen Regen oder Wind und leitet Feuchtigkeit gleichzeitig hervorragend wieder nach außen ab, was vor allem bei aktiven Unternehmungen sehr von Vorteil ist. Der Kapuzenschirm der Jacke hätte ein wenig länger geschnitten sein können, dies ist jedoch das einzige Manko, das ich an der Regenjacke finde. Die Konstruktionsdetails wie die Innentaschen und die Kordelzüge sind durchdacht und praktisch in der Anwendung.
Optisch finde ich die Hardshell in ihrer schlichten Art mit den kleinen nepalesischen Details wie dem Zipper in den Farben der Gebetsfarben auch sehr gelungen. Dadurch wird der Bezug von Sherpa zu Nepal auch im Design der Regenjacke verdeutlicht, was mir sehr gefällt. Sehr angenehm finde ich außerdem auch das weiche und nicht raschelnde Außenmaterial, obwohl es sich hier um eine robuste 3-Lagen-Jacke handelt. Dies findet man nicht sehr häufig auf dem Markt für alpine Regenjacken. Dadurch wird sie automatisch, neben anspruchsvollen Touren, noch geeigneter für den Alltag, da sie nicht sofort als technisches, sehr sportliches Bekleidungsstück ins Auge fällt. Auch der Preis mit etwas über 300 € ist auf jeden Fall sehr fair und nicht gleich ein Vermögen, welches man für diese Art 3-lagiger Regenjacken hinlegen muss. Somit hat Sherpa es in meinen Augen geschafft, eine Jacke mit tatsächlich „weicher Schale“, aber dennoch „hartem Kern“ bezüglich ihres Könnens, herzustellen. Mit dem Makalu Jacket Women kann „kleinem“ und ebenso „großem Wetter“ auf jeden Fall getrotzt werden.

Pro
+ absolut wasser- und winddicht
+ wunderbarer Abperleffekt
+ angenehmer, weicher Außenstoff ohne Rascheln
+ beeindruckender Klimakomfort
+ durchdachte praktische und optische Details (Innentaschen, höher angebrachte Seitentaschen, Zipperverlängerung in Gebetsflaggen-Optik)
+ klares, nicht zu technisches Design
+ gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis
+ Hersteller entlohnt seine Arbeiter*innen fair und unterstützt die Sherpa-Community

Contra
– etwas kurz geschnittener Kapuzenschirm, was Brillenträger*innen vor allem beim Radfahren stören könnte

Sherpa Makalu Jacket Women

Sherpa Makalu Jacket Women

Wasserdichte Jacke, inspiriert von Nepals Gebirgszügen

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