Mein Testobjekt hat mich in der Größe 36/XS erwartet. Da die Skarvan Biobased Pant mit einem Stretch-Hüftbund versehen ist, habe ich schon damit gerechnet, dass die Hose sehr bequem sitzt. Tatsächlich ist mir die Größe sogar ein bisschen zu weit (normalerweise trage ich bei Hosen Größe 36/XS bis 38/S), das heißt, beim Kauf sollte man lieber kleiner denken und – wenn möglich – die Größen auf jeden Fall anprobieren. Der angenehme Sitz des Hüftbundes kommt nämlich vor allem dann zum Tragen, wenn kein Gürtel benötigt wird. Die Skarvan hätte vor allem oben enger sitzen können, die etwas lockere Passform hat hier aber auch ihre Vorteile. Im Sommer bin ich sowieso kein Fan von eng anliegender Bekleidung, sondern von möglichst wenig Hautkontakt – etwas, das ich der Hose auf jeden Fall zugute halten kann. Die Hosenbeine waren mir bei einer Körpergröße von 1,66 Meter ein kleines Stück zu lang. Beim Wandern oder Trekking passt diese Länge optimal zu festen Schuhen mit dickerer Sohle. In Kombination mit flacheren Schuhen kann man die Enden bequem umschlagen, was ich unter stiltechnischen Gesichtspunkten durchaus empfehlen kann 😉
Die Verantwortung, welche die Textilindustrie heute im Punkt Klimaschutz wahrnehmen muss, lässt sich nicht mehr bestreiten. Nicht nur die Masse der Produktion, sondern auch die verwendeten Materialien spielen hier eine große Rolle. Vaude zeigt sich ausdauernd in der Entwicklung immer neuer Möglichkeiten zur nachhaltigen Bekleidung und siehe da: Es hat sich gelohnt. Die Skarvan Biobased Pant wurde von Vaude in Kooperation mit dem Polymer-Spezialisten Evonik erarbeitet. Maßgeblich sollte die Einsparung erdölbasierter Synthetikstoffe und damit auch die Reduzierung des CO2-Fußabdruckes sein. Natürlich möchte niemand Abstriche machen, wenn es um die Funktionalität einer Hose geht und so schreibt sich Vaude auch hier die Verbesserung des Altbekannten auf die Fahne. Das Ganze soll durch die Verwendung von biobasiertem Polyamid auf Basis von Bohnen der Rizinuspflanze (ihr Anbau klappt auf kargen Böden ohne extra Bewässerung oder Pestizide) funktionieren, der bei der Skarvan Pant einen Anteil von 62 Prozent ausmacht. Das Gewebe soll leichter, garnfester und dehnbarer als herkömmliches Polyamid sein und zusätzlich auch weniger Feuchtigkeit aufnehmen. Da wird man natürlich hellhörig und vernimmt aus dieser Ankündigung sogleich eine Einladung, um die Versprechen dieses revolutonär anmutenden Produktes zu überprüfen. Gesagt, getan! Ich habe Vaudes neues Vorzeigemodell also vorrangig beim Wandern und im Alltag getestet und durfte dabei glücklicherweise auch einige warme Tage abpassen. Das stellt in meinem Fall auch sogleich einen Härtetest dar, denn auf (lange) Synthetikbekleidung reagiere ich bei Wärme in der Regel sehr empfindlich. Ob mich die Skarvan Biobased Pant trotzdem überzeugen konnte, das erfahrt ihr, wenn ihr den Test bis zum Fazit lest. 😉
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