Es fiel mit anfangs durchaus schwer, mich mit dem Molecule 50 anzufreunden. Zu fiddelig, zu verspielt, kam mir der Tourenrucksack anfangs vor. Und dann fehlte auch noch der Frontzugriff! Ein echtes Manko für mich, hatte ich mich doch seit Jahren an das Packen von vorne gewöhnt. Hinzu kam der wenig gepolsterte Hüftgurt, der mir anfangs keine große Freude bereitete.
Nach den ersten Tagen der BACH Wildernis Tour zeichnete sich allerdings ab, dass dieses kleine Biest mehr drauf hat, als es den Anschein macht. Das Packen gelang immer besser, und auch der Hüftgurt passte sich immer mehr an. Auf meiner einwöchigen Wanderung auf Bornholm hatte ich das Fehlen des Frontzugriffs dann schon beinahe gänzlich vergessen. Im alltäglichen Handling gefiel mir außerdem der wertige Eindruck, den der Molecule 50 in der aktiven Nutzung hinterließ. Alles war funktional und schlicht eingerichtet, kein Teil überflüssig.
Zum Zeitpunkt der tapir Testtour war ich schließlich schon sehr mit dem Molecule vertraut und packte ihn wie selbstverständlich von oben. Der reduzierte Formfaktor hat mir dabei besonders gefallen.
Details wie der weiße Innenliner, der das Finden von Ausrüstung erleichtert, und der reflektierende Faden der Kompressionscords haben dabei immer wieder positive Gefühle geweckt. Tatsächlich habe ich auf Zeltplätzen meine Ecke Dank des Rucksacks schon von weitem erkannt!
Der Molecule ist so zusammengesetzt, dass sich das ohnehin geringe Grundgewicht (Large: 1160 g / Regular: 1050 g) weiter reduzieren lässt:
- das Deckefach lässt sich abnehmen (einfach, -110 g)
- ebenso die Reißverschluss-Tasche am Hüftgurt (kompliziert, nur was für Gewichtsfetischist:innen, -30 g)
- die PE-Rückenplatte (einfach, Rucksack-Packsack ist ohne die Platte komplett rollbar, dafür kein gutes Tragegefühl mehr, -150 g)
- die 4 Paracord-Kordeln (je -5 g, einfach)
So landet man bei einem Minimalgewicht von 850 g (Large), respektive 740 g (Regular). Nicht schlecht!
Der Molecule 50 verfügt übrigens über keinerlei Regenhülle. Das Material ist zwar beschichtet und leicht wasserabweisend, wasserdicht ist der Rucksack aber nicht. Hier empfiehlt sich ein Packliner, eine zusätzliche Regenhülle oder – die meines Erachtens smarteste Version – das Verpacken in wasserdichte Packsäcke. Auf den Touren hat es immer mal wieder geregnet. Bei kurzen Schauern hielt der Rucksack im Hauptfach dicht, nicht doch im Deckelfach. Nur einmal regnete es wirklich heftig, und in diesem Fall bin ich dankbar gewesen, wasserdichte Packsäcke verwendet zu haben.
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